Also werden wir heute bis nach Harlingen fahren, um morgen passend zu den Gezeiten starten zu können.
Mit einem größeren Boot ist auch eine größere Kaffeemaschine eingezogen.
Der nächste Luxus ist unterwegs „Kochen“ bzw. hier zumindest Kaffee machen zu können.
Wir machen vor der Seeschleuse im HWSV fest. Hier sind wir öfter schon vorbei gefahren und er liegt einfach günstig. Für Sabine ging es aber einmal in die Stadt, ein wenig einkaufen, bevor wir auf eine Insel übersetzen.
Im Mai-Urlaub haben wir auf Vlieland eine Rasmus 35 gesehen und gestaunt. Witzigerweise liegen wir jetzt genau neben DIESER.
Heute ist der große Tag! Wir fahren zum ersten mal mit der UND-WECH los.
Vorher wurden wir vom Vorbesitzer noch zum Abschiedsfrühstück eingeladen und dann ging es los, erst einmal über die Kanäle bis nach Leeuwarden, um das Boot kennenzulernen.
Wir liegen in Leeuwarden das erste Mal nicht in der Innenstadt, sondern in einem schönen Hafen vor Leeuwarden. Warum? Wir werden nicht wie geplant zuerst ins Lunegat fahren, sondern werden die passenden Rahmenbedingungen nutzen, um schnellstmöglich ins Salzwasser zu kommen.
Und so steht ein Urlaub an, der anders geplant war. Deshalb steht ein wenig extra Arbeit an. Die „Kleine“ muss ausgeräumt und die „Grosse“ eingeräumt werden. Also einmal ins Lunegat, um das Wichtigste für unseren Überführungstörn der Emka im neuen Boot zu haben.
Die „Kleine“ wieder zu sehen und sie auszuräumen, fühlt sich ein wenig wie Verrat an. Ändert aber nix… Also: ran!
Nein, das war NICHT nur das nötigste, Platz im Auto und halbe Leerfahrt geht ja mal gar nicht! So wurde das Auto VOLL gepackt und im Prinzip war alles für den Urlaub untergebracht – Danke Touran, du hast soooo viel Platz!
Auf zu der „Großen“, die übrigens zu diesem Zeitpunkt noch keinen Namen hatte, denn den alten Namen „CORA II“ werden wir nicht weiter führen.
Ich habe selten so geschwitzt, es war definitiv mit 29 Grad Außentemperatur zu warm für diese Aktion. Aber es hat sich gelohnt! Die „Große“ ist Urlaubsreif!
Durch Zufall fiel uns eine Anzeige „Boot zu verkaufen“ ins Auge. Anschreiben und sich informieren schadet ja nie.
Der Link ging zu „Kleinanzeigen“ und siehe da, der Besitzer wohnt quasi im Nachbar-Dorf. Nach einer netten Mail mit „Grüßen aus der Nachbarschaft“ haben wir uns getroffen, um mehr über das Boot zu erfahren.
Alles klang großartig, wir konnten uns vorstellen, dass dieses Boot zu uns passt. Und so kam es tatsächlich zur Besichtigung und… ZUM KAUF!
Sie ist eine EMKA 31 mit folgenden Spezifikationen
Länge über Alles: 10,01 m Rumpflänge: 9,18 m Breite: 3,05 m Höhe über Wasserlinie: 12,82 m Tiefgang: z. Zt. 1,40 m, hat aber einen Hubkiel Stehhöhe 1,86 m
Bug- und Achterkoje je 2 Schlafplätze Großer Salon mit ebenfalls 2 Schlafplätzen
Dieseltank 65 l Wassertank: 60l Fäkalientank: 60 l
Motor Yanmar 2 GM 20 im Oktober 2003 Propeller 24 x10 Rh 3 BL 25 mm
Mast, stehendes Gut, Rollfockanlage 2017 NEU
Heizung, Gaskocher, 3 Batterien, Landanschluß mit Batterieladegerät,komplette Segel mit Roll-Genua, Kuchenbude, Autopilot: Raymarine ST 1000t, Garmin Plotter mit Europakarte
Herzlich Willkommen in unserer Familie, wenn alles klappt startet Ende August schon die erste gemeinsame Zeit!
Irgendwie sind wir begeistert vom Ocean Race, besonders von Malizia und dem Teamgeist, den sie zeigen. Nie stehen nur die „Segler“ bereit, das ganze Team ist präsent. Wir freuen uns über jedes Video bei Youtube und der Tracker ist, während die IMOCAs unterwegs sind, unser täglicher Begleiter.
Die Ankunft der Flotte wird – wenn möglich – live am Bildschirm verfolgt, Schicksalsschläge wie Mastbruch oder Wasser im Boot werden mitgefiebert.
So ist es ja schon fast selbstverständlich, dass wir die 2:15 Stunden nach Den Haag / Schevingen auf uns nehmen, um Boote und Teams Live zu sehen.
Den ersten Plan, bei der Ankunft im Hafen zu sein, verwerfen wir, da es ein Sonntag ist und schon Samstagsabends vor der Anreise mit dem Auto gewarnt wird, weil die Parkplätze alle belegt seien – kein Wunder bei Sonnenschein und 25 Grad, wer möchte da nicht in Schevingen sein.
Also suchen wir uns einen anderen Tag aus – den Start zur letzten Etappe nach Genua.
Wir starten mit einem Abend am Boot, um nach der Kleinen geguckt zu haben, morgens geht es dann an die Küste
Es ist traumhaft schönes Wetter, und so geht es über den Strand zum Hafen.
Die Stadt lebt gerade für diese Veranstaltung, überall Hinweisschilder, Aufklärung nicht nur über das Ocean Race, sondern auch über die Umweltkampagnen der einzelnen Teams.
Natürlich haben wir einen Blick in den „Freizeithafen“ geworfen, der richtig voll ist – aber nicht nur „Mega-Yachten“, sondern auch Boote unter 10m sind überall zu sehen.
Die vorderen beiden Hafenbecken sind für das Rennen reserviert, es gibt einen eigenen „Park“, wo man sich informieren, essen, trinken und staunen kann. Faszinierend ist, dass man einfach so reingehen kann. An einer Zugangsstelle wird zwar darauf hingewiesen, dass man einen Ausweis mitführen muss, aber an an den mindestens drei anderen Stellen steht nicht mal jemand.
Hier einige Eindrücke vom Park, von den Booten und dem Trubel.
Am beeindruckensten war aber zu sehen, wie gleich die VO65 Flotte vom Aufbau war, während die IMOCAs doch sehr unterschiedlich sind.
Am frühen Nachmittag sind zuerst die VO65 gestartet. Der IMOCA-Start zur letzten Etappe begann mit der „Sailors-Parade“, wo die Teams mit Musik, Jubel und Tanz über die ganze Hafenlänge gezogen sind, um dann einzeln aufgerufen zu werden und zu ihrem Boot zu dürfen.
Wer das Ocean Race ein wenig verfolgt hat, wird erraten, wer am meisten Freude, Stimmung und Mitglieder auf den Steg gebracht hat – natürlich Malizia.
Ocean Race 2022-2023 Abfahrt Den Haag IOcean Race 2022-2023 Abfahrt Den Haag II
Nach der Abfahrt aus dem Hafen blieb etwas mehr als eine Stunde, um an den Strand zu kommen, damit die Boote auch draußen sehen kann. Die „rote“ Bune war deutlich dichter und voller als die „grüne“, die man aber auch in etwas mehr als 30 Minuten erreicht hat, weil man einmal um das komplette Hafenarenal herum musste.
Der Nachteil auf der Bune war, dass man gar nicht bekommen hat, dass es eine Kollision zwischen zwei Booten – der führenden 11th Racing“ und der letztplazierten „Guyot“ gab. Bevor wir das aber realisiert haben, endete unser Tag standesgemäß, bevor es zu den Hunden nach Hause ging,“
Fazit
es war beeindruckend und wirklich die Reise wert. Wahnsinn, wie dicht man an die Teams rankommen konnte, es war alles ein wenig improvisiert, ohne sich abzuschotten, umliegende Werkstätten wurden kurzfristig für Reparaturen „gekapert“ und es war einfach eine tolle Stimmung und ein unglaubliches Erlebnis.
Wir sind für unsere Verhältnisse sehr zeitig wach, damit wir mit Öffnen der Brücken um 9:00 Uhr in Leeuwarden starten können – wir ist relativ: Jörg mit dem Boot, ich lass den Golf in Leeuwarden am Bahnhof stehen, denn der Touran hat in Kampen Sehnsucht nach uns, und ich hole ihn heute in unseren Sommerhafen: Lunegat..
Als ich mit Cindy auf unserer Morgenrunde bin, bekommen wir unerwartet lieben Besuch. Vor einigen Jahren haben wir Jan auf Vlieland kennengelernt, der mit seinem Motorboot unterwegs war, in Leeuwarden wohnt und wir ihm am Vorabend geschrieben hatten, dass wir unplanmäßig in seiner Stadt eine Nacht verbringen. Und so stand er morgens – sogar mit Hundeleckerlis – am Boot, um uns einfach nur „Hallo“ zu sagen. Wir haben uns wirklich sehr gefreut – Danke Jan!
Es kam, wie es kommen musste… unser Zeitplan ist relativ eng, damit wir möglichst zeitgleich im Lunegat ankommen, damit wir gemeinsam anlegen können. Aber auch hier sind uns niederländischen Nachbarn deutlich besser organisiert – der Ersatzbus steht bereit und ist sogar kostenlos! Ich muss erst ab Zwolle zahlen.
Und so bin ich nicht viel später als geplant in Kampen.
Besonders gefallen mir in den NL-Zügen die „Silence“ -Abteile… keine Telefonate oder nervige laute Unterhaltungen!
Ja, auch der Touran steht in noch Kampen und springt prompt an.
Jörg kommt gut durch die Brücken, auch in Dokkum und so muss ich zusehen, dass ich rechtzeitig am Hafen bin.
Ich bin jedesmal wieder überrascht, wie freundlich und offen die Niederländer sind, wenn man freundlich ist. Ich habe den Schleusenwärter nett gefragt, ob ich ausnahmsweise im Schleusenbereich auf meinen Mann mit der BINOM warten darf, der Einhand unterwegs ist – natürlich durfte ich und die Schleuse stand offen für Jörg bereit.
Und so waren wir keine 10min später im Hafen Lunegat.
Auch hier – wie wir es aus dem Vorjahr kennen – wurden wir vom Hafenmeister sehr zuvorkommend betreut, wir haben einen Liegeplatz über den Sommer bekommen, und es war so unkompliziert.
Heute geht es noch nach Hause, Jörg mit den Monstern im Touran, mich setzt er am Bahnhof ab, ich verpasse um 30sek den Zug und nutze die Zeit standesgemäß mit Pommes in Buitenpost und einem Kaffee in Leewarden.
Mindestens ein Monster war nicht traurig, wieder zuhause zu sein
Morgens auf dem Weg zum Supermarkt habe ich tatsächlich eine Hallberg Rasmus 35 im Hafen gesehen, und sie lagen auch noch so, dass man direkt an ihr vorbei „musste“. Sie hatten auch einen Hund dabei und natürlich kamen wir ins Gespräch. Aus ihren Erzählungen festigte sich unser Wunsch, irgendwann genau so ein Boot zu haben.
Eigentlich hatte ich den Weg zum Supermarkt für einen richtigen Abschiedsmilchkaffee gemacht, den wir sehr genossen haben.
Die Gezeiten waren uns gnädig, so dass wir in Ruhe alles vorbereiten konnten, wir mussten erst mittags los.
Auf Wiedersehen Vlieland!
Für uns war zu wenig Wind aus der falschen Richtung, um mit dem bunten Segel unterwegs sein zu können. Da uns der Strom auch so gut Richtung Harlingen schob, haben wir es mit dem Segeln ziemlich schnell sein gelassen.
Unterwegs, kurz vor Harlingen wäre segeln möglich gewesen, und wir haben einige schöne Segelbilder von anderen Booten gemacht.
Wir haben die letzten 3 sm unter Motor zurückgelegt, da wir ja noch umplanen mussten.
Da wir ja die BINOM in Franeker lassen wollten, steht der Golf dort am Hafen. Jörg lässt mich da kurz raus, ich fahre mit dem Auto nach Leeuwarden, wo wir die Nacht verbringen werden, der Golf bleibt dort am Bahnhof stehen, da der von überall sehr gut erreichbar ist.
In Franeker steht er zum Glück noch und springt nach über zwei Wochen problemlos an – er ist einfach der beste Golfi!
In Leeuwarden treffen wir uns wieder, ich gehe hinter der ersten Brücke wieder an Bord, damit wir gemeinsam einen Liegeplatz für die Nacht suchen können.
Was kann es an Hafentagen schöneres geben, als zu kuscheln. Noch weiß Cindy nicht, dass heute für sie „Ausflugstag“ ist. Nur sie und ich – durch den Wald, in ihrer Geschwindigkeit schnüffeln. Aber dann kommt der anstrengende Teil: Fußgängerzone und ein Cafe-Besuch.
Sie hat das so cool gemeistert. Wie entspannt sie unterm Tisch Fußgänger und Radfahrer – sogar Kinderwagen – gestalkt hat: unglaublich! Tolle Cindy!
Nachmittags durfte sich Taylor austoben, also ab ans Wasser!
Samstag, 13. Mai
Unsere Zeit auf Vlieland geht morgen zu Ende. Also ist heute Hunde-müde-mach-Beschäftigung für die Überfahrt ans Festland angesagt.
Leider wurde uns gestern Abend der Sommerliegeplatz in Franeker abgesagt, so dass wir einmal umplanen müssen – mal gucken wo wir die Kleine im Sommer lassen, wir haben da aber schon eine Idee.
Aber wie gesagt, heute beschäftigen wir erst einmal die Hunde: wir haben wieder ein Lastenrad gebucht, diesmal mit Motorunterstützung – 35kg Finja fährt man nicht mal eben… und natürlich ging es für sie an den Strand!
Mit Taylor bin ich nur eine kurze Runde Rad gefahren – sie fand es gruselig
Auch Belle durfte heute nach ihrem Cut an der Pfote endlich an den Strand – natürlich auch mit dem E-Bike
Belle fand das ganze super und hat es ganz ruhig mitgemacht.
Calm haben wir das erspart – und uns auch!
Jörg hat Radfahren mit Cindy getestet.
Auch für uns gab es noch etwas zu sehen, es war Nationaler Rettungsboot-Tag an vielen KNMR-Stationen, auch auf Vlieland. Natürlich kamen die ganzen Touris aus ihren Löchern, um mal mitzufahren, die Diskussionen um das verpflichtende Tragen von Schwimmwesten und – welche Überraschung – nass zurückkehrende Menschen – verhinderten eine zügige Abfertigung und wir haben uns nicht angestellt.
Da wir das Fahrrad ja den ganzen Tag gemietet haben, gibt es den traditionellen Kibbeling und Backfisch aus der Dorfmitte natürlich auch noch.
Zum Abschluss war ich mit Taylor zu Fuß eine Runde unterwegs, damit auch sie zu ihrem Recht kam.