Mindestziel ist Kampen und den Mast zu stellen – nicht nur für heute, sondern für diesen Teil der Reise. Das wir mehr nicht mehr schaffen, liegt an einer Verkettung diverser Umstände. Aber von vorne…
Heute morgen sieht die Welt schon wieder viel heller und trockener aus.
Wir werfen wieder bei blauem Himmel die Leinen los
Und wieder wird es zum Anlegen dunkel und Regen droht. Also, „schnell“ in die freie Box. Das war ein Satz mit X… Schnell ging mal gar nicht, weil sich die Ladies unter Deck ins Fell bekommen, Jörg schlichten bzw. sogar trennen muss
Zuerst war es uns ein Rätsel, warum Finja, Belle und Taylor sich bekriegt haben. Abends hat Belle gehumpelt und wir haben den Grund gefunden, warum sie sich wahrscheinlich die Dicke vom Hals halten wollte
Von Belle sind wir es gewohnt, dass sie bei Schmerzen / Verletzungen auf Angriff schaltet, hat sie wahrscheinlich noch von ihrer Zeit auf der Straße verinnerlicht.
Leider hat eins der Mädels dabei Jörg am linken Daumengrundgelenk erwischt. Egal, der Mast muss stehen, damit wir Ruhe unter Deck haben, weil die Bugkoje ausgeräumt werden kann und Calms Schlafplatz wieder genutzt werden kann.
Also ran an den Mast… natürlich IM REGEN!!!
Und so sind wir froh, „unseren“ Hafen schon zu kennen
Wir haben ja extra Heimatnah am Rhein eingekrant, um uns auch die Fahrt am Waal stromgegenan zu sparen.
So ging es heute Mittag Richtung Niederland (was schnell erreicht war) und Küste.
Die Monster waren voller Vorfreude und nachdem die Grundbedürfnisse erledigt waren, ging es im WSV Xanten los.
Dank der Strömung fuhren wir bei strahlend blauem Himmel über Rhein / Pandersche Kanaal / Ijssel Richtung Rhederlaag, wo wir eigentlich Tagesziel machen wollten. Aber es lief so gut, dass wir bis Doesburg in den Passantenhafen durchgezogen sind.
Das Wetter hielt leider nicht, unsere Schlechtwetterwolke war wahrscheinlich verwirrt, weil wir erst gegen Mittag gestartet waren, aber sie hat uns gefunden – zum Glück erst dem Festmachen
egal… Tradition muss trotzdem sein
Der Tag endet mit nassen Klamotten, aber einem tollen Abschlussblick
Heute geht es weiter… zwar nur ein kleines Stück, aber es ist die erste Ausfahrt der Saison!
Wir möchten vom Kran-Hafen zum Warte-Hafen, für die Dinge die da kommen… bald ist Urlaub! Also verlegen wir von Wesel zum WSV Xanten nach Niedermörmter, wo wir die Kleine bereits 2018 geparkt hatten.
Eine Besonderheit in Wesel möchten wir euch nicht vorenthalten – nebenan ist der Segelflugplatz
Und so starten wir bei blauem Himmel zwei Stunden Rhein-Fahrt
Wir haben zwar schon weniger Wasser im Rhein, als noch vor einer Woche, aber trotzdem ist noch Hochwasser, was zu einer Geschwindigkeitsfördernden Strömung führt, aber auch ordentlich Aufmerksamkeit fordert, Äste und sonstiges Treibgut sind unsere Begleiter.
Ebenso scheint auch unser persönliches (schwarzes) Wölkchen aus dem Winterschlaf erwacht zu sein.
Aber es bleibt trocken, auch wenn es ohne Sonne ordentlich frisch ist.
Nach 1:50h und 22,5km haben wir unser Zwischenziel erreicht
Hier werden wir erwartet, sehr nett begrüßt und es gibt sogar Kaffee! Vielen Dank!
Und jährlich grüßt das Murmeltier… putzen, polieren, wachsen und ausbessern bzw. erweitern..
Lange haben wir überlegt, das Unterwasserschiff schon vor der Saison abzuschleifen, um die alten Antifoulingreste einmal komplett abzutragen. Aber dafür war es – oh Wunder – zu kalt und zu feucht, um diese Jahreszeit im Freien.
Also haben wir uns mit den restlichen Arbeiten beschäftigt, das Antifouling nur angeschliffen und werden uns Mitte September auch um den Rest kümmern: FENSTER austauschen.
Waschen, polieren und wachsen
Abkleben ist die halbe Arbeit
Vorher – nachher
Reinigen und spülen
Fenster wurden nur neu abgedichtet
Es gibt Arbeiten…
und WERKSTOFFE, die keine Freundschaft mit mir schließen werden
Immer eine Lösung
Das war der einfache Teil…
… ich hasse es!
diverse andere „Kleinigkeiten“
Glück gehabt, dass der Stecker aus dem Handy rausging
Immer eine Lösung
Unterlüftung und Komfort in der Calm-Koje
Wie beschwert man die Federn nach dem Festkleben?
Querbretter neu befestigt
Sprayhoodknöpfe leicht versetzt
Hilfe!!! die sind ja unterschiedlich lang… Welche waren wo?
Und wieder ist es so weit.. die Saison geht zu Ende, der Mast muss gelegt werden. Und das erledigen wir diesmal bei schönstem Wetter, ohne nass zu werden.
Vorher…Erst einmal alles zum Trocknen öffnenSie ist so schönund jetzt liegt der Mast schon wieder
Da wir nur knapp zwei Wochen Urlaub haben, sind wir ohne Boot unterwegs und wieder in dem für uns perfekten Blockhaus bei Greetsiel.
Dieses Mal sind es 10 Tage und so hatten wir uns überlegt, dass jeder etwas erleben soll. Unser Ziel: jeder macht alleine einen Inseltag! Aber dazu später mehr…
Samstag, 27.08.2022
Anreisetag… ja, wir haben ein großes Auto, aber keine Lust Gepäcktetris zu spielen, schon allein, weil Finjas „Racer“ mitreisen sollte. Also sind wir mit zwei Autos unterwegs, und das bringt Luxus
Kaffeemaschine mit Milchschaumzubereitung
Sonnenliege
Hängemate
Grill..
… gekocht haben wir kaum!
Die Hunde wussten sofort, wo wir sind und sind eingezogen
Sonntag, 28.08.2022
Natürlich musste es erst einmal in den „wir kommen nach Hause Ort“ gehen… Greetsiel!
Außerdem ist heute in Norden Stadtfest
Abends ist es so angenehm – und ungewohnt – kühl, dass selbst Taylor unter der Decke kuscheln kommt.
Montag, 29.08.2022
Nachdem wir ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt haben, geht es für Finja mit ihrem Racer und Jörg an die Knock an den Strand. Die Gezeiten sind uns wohlgesonnen.
Am Rückweg hat Finja verstanden, dass es für sie eine Erleichterung ist, nicht laufen zu müssen.
In der Zwischenzeit haben die anderen beinahe eine Vermisstenanzeige aufgegeben und es musste aufgepasst werden, ob die Verlorenen zurückkommen.
Jörg hat Essen mitgebracht – es war soooo lecker
Nachmittags bin ich in Emden… einen Gang durch die Stadt haben wir vorher noch nicht gemacht. In Emden ist natürlich der Stadthafen Pflicht, genauso wie das Dat Otto Huus“. Wirklich interessant war die Kesselschleuse, die mehrere Wasserstraßen miteinander verbindet.
Abends gibt es lekker Krabbenbrot
Dienstag, 30.08.2022
Morgens treffe ich mich mit Belles Freundin in Greetsiel, nachmittags fährt Jörg nach Norddeich und danach noch nach Norden, um das Museum des Radio Norddeichs zu besuchen, das liebevoll von ehemaligen Mitarbeitern als Verein betreut wird.
Zur Abwechslung kochen wir nicht, sondern werfen den Grill an… und beschäftigen die Hunde.
Mittwoch, 31.08.2022
Heute lassen wir es ruhig angehen, am frühen Abend sind wir bei Elke und Thorsten zum Grillen eingeladen.
Und glaubt uns.. es war aufregend.
Calm hat „gekämpft“ und verloren: Dornen der Rose – Calm 1-0
Und das blutet! Durch Kopfschütteln heilt es nicht besser.
Donnerstag, 01.09.2022
Heute morgen geht es Calm schon wieder gut
Für Jörg geht es heute mit der Frisia X von Greetsiel durch die Leybucht und die Schleuse ins Wattenmeer nach Juist.
Abends hole ich ihn im Hafen wieder ab, schlendere vorher noch kurz durch Greetsiel, um am Deich im Liegestuhl des Rettungsschuppens auf ihn zu warten
Zum Abschluss des Abends kommen wir so sogar noch in den Genuss von Live-Musik am Deich.
Freitag, 02.09.2022
Heute steht für mich „Inselurlaub“ an. Es geht von Bensersiel mit der Fähre nach Langeoog, wo wir mit der BINOM bisher nur den Jachthafen gesehen haben. Das möchte ich heute ändern.
Ich muss zugeben, dass Langeoog schön ist, besonders gefällt mir, dass hier auch geh-eingeschränkte Besucher über Plankenwege am Strand spazieren gehen können, aber der Funke ist nicht übergesprungen, und so gehe ich zu Fuß Richtung Jachthafen und Fähranleger um dort mit Blick auf den Hafen noch ein wenig zu sitzen.
Ich nehme eine Fähre früher zurück, da ich am Hinweg in Bensersiel etwas überrascht war
Und so möchte ich die „gewonnene“ Zeit noch in Bensersiel verbringen
Samstag, 03.09.2022
Mein Wunsch war es, dass Jörg einen Inseltag verbringt – auf einer Insel, die er sich selbst aussucht – und er hat DAS Highlight gefunden
HELGOLAND
Mit dem Katamaran „Adler Jet“ geht es innerhalb von 2 1/2 Stunden von Norddeich nach Helgoland.
Zuerst brettern wir mit guten 27 kt außen an den Inseln vorbei, bis wir auf der Höhe von Wangerooge auf Nord-Kurs gehen.
Auf Helgoland angekommen bleiben gute 3 1/2 Stunden um die Insel zu erkunden. Wie sich später raus stellen sollte, ist die Zeit viel zu kurz.
Sowohl auf der Hinfahrt, als auch auf der Rückfahrt werden einige Leute seekrank und müssen die vorgehaltenen Kotztüten benutzen, die genau meinen Humor treffen.
Sonntag, 04.09.2022
Heute sind wir zum Abendessen in Greetsiel verabredet – ein Abenteuer, da die Hunde im Blockhaus bleiben werden. Und so nutzen wir die große Freilaufwiese des Ferienhofs, um die Monster laufen und schnüffeln zu lassen, damit sie einfach ruhig ihre Erinnerungen im Dösen verarbeiten können
Und wir haben einen tollen Abend mit großartigem Essen
Montag, 05.09.2022
Unglaublich aber wahr! Heute darf ich nach Helgoland. Jörg war so begeistert – von der Überfahrt, wie aber auch von dem Stück Land mitten in der Nordsee. Ich bin gespannt.
Die Überfahrt war GEIL! 5-6 bft und man merkt NICHTS – okay, im Verhältnis zu unserer Kleinen!
Aber fasziniert hat mich Helgoland auch…
Ich habe mir den Luxus geleistet, mich auf den Weg zur „Langen Anna“ zu machen – wer weiß, ob ich noch einmal die Chance habe sie zu sehen… Auf dem Weg dorthin hatte ich die Gelegenheit auch die Vögel am Lummenfelsen zu sehen.
Und dann lag sie vor mir: die Lange Anna
Ich kann nicht anders als zu sagen, dass es beeindruckend war.
Aber auch der Weg zurück zum Oberland war wunderschön
Ja, man hat es schon einmal gehört, aber davor zu stehen und es wirklich zu sehen, hat mich sehr schmunzeln lassen
Und hier noch einige Eindrücke der Insel
Und ja, die Zeit war viel zu kurz, irgendwann möchte ich mit dem eigenen Boot zurückkehren und die Insel frühmorgens oder abends entdecken – ohne Tagestouristen,
Und so ging es um 15:50 Uhr zurück auf die Katamaran-Fähre, wo ich die komplette Rückfahrt auf dem sonnigen Oberdeck draußen verbracht haben. Der Fahrtwind und das Salz auf der Haut war ein toller Abschluss.
heute geht es leider schon wieder nach Hause… noch ein letztes Mal austoben und ausgiebig schnüffeln, bevor es wieder auf die Autobahn geht.
Als wir zuhause ankamen, waren es 30 Grad am Niederrhein, statt der angenehmen 20-22 Grad an der Küste.
Finja wusste sofort, was nun nötig ist
NACHTRAG
Leider gehört auch das zu diesem Urlaub dazu…
Während unseres tollen Urlaubs, wo wir jeden Tag unbeschwert genießen durften, ist Taylors Freund Gordon über die Regenbogenbrücke gegangen. Mach es gut, es ist uns eine Ehre, dass wir ein Teil deines Lebens sein durften.