2019-06-13 Heumen – Waal 1. Versuch – De Gouden Ham

Die Entscheidung ist gefallen. Es sollen auch dieses Jahr die niederländischen Inseln werden

Wir starten an diesem Morgen in Richtung der niederländischen Inseln. Wind und Wetter passen.

Die Schleusung läuft problemlos. Wir sind mit 3 kleinen Yachten OHNE ein Berufsschiff, dass uns mit laufender Maschine das Leben an der Schleusenwand schwer macht.

Den Waal gegenan bis zum Pannerdenskanaal – so war der Plan

Wir gehen nach der Schleuse nochmal kurz unsere Checkliste durch und stellen fest, dass alles klar ist. Der Blockkanal Nijmegen ist geschaltet, der Anker ist klar und das Handfunkgerät steht auf Kanal 10. So geht es in die Ausfahrt aus dem Kanal auf den Waal.


Wir müssen, um den Tonnenweg für die Freizaitschifffahrt zu erreichen, von der linken auf die rechte Seite des Waal wechseln. Es dauert einen Moment, bis wir eine Lücke für unser langsames Boot zwischen den Berufsschiffen gefunden haben.
Keine 1000m den Waal hinauf auf der rechten Waal-Seite macht unser Motor Probleme.

Technische Probleme Auf dem Waal – Was ein SCHei………..

Wir bekommen auf dem Waal Motorprobleme. Unser kleiner 9.9 PS Außenborder im Schacht läuft nur noch auf einem Zylinder und geht auch kurzzeitig aus. Wir schaffen es gerade noch an einer Buhne vorbeizukommen und sind der Strömung hilflos ausgeliefert. Die Strömung ist heute nicht sehr stark – nur gute 4 km/h. Zwischen zwei Buhnen werden wir Richtung Ufer gedrückt und unser Außenborder lässt kleine Korrekturen zu.
Wir sind froh, unsere Checkliste abgearbeitet zu haben. Der Anker ist klar zum Werfen. Also raus mit dem Ding und hoffen … dass er packt.

Siehe da: der Anker hält uns an einer Stelle außerhalb der Berufsschifffahrt und zwischen 2 Buhnen, so dass wir erstmal durchatmen können. Die Situation ist unter Kontrolle! Motor aus und Plan B geschmiedet. Sabine meinte dann nach gut 5 Minuten vor Anker, während ich schon gedanklich auf Fehlersuche war: „Die drehen um und kommen auf uns zu!“ Es ist doch erstaunlich wie schnell wir in den Fokus der niederländischen Wasserschutz-Polizei geraten sind. Das Polizeiboot kommt näher, leider – aus Sicht der Polizei – ist das Wasser für die schon zu flach. Eine Kommunikation durch Rufen ist nicht wirklich möglich. Ich schlage eine Kommunikation per Funk über Kanal 10 vor, was sehr dankend angenommen wird.

Die Polizei stellt uns über Funk die Fragen aller Fragen: „Was machen Sie da? Haben Sie ein Problem?“
Ich berichte über unseren Motoraussetzer und dass ich jetzt die Segel bemühen werde, um sicher in die Schleuse zurück zu kommen.
Eine freundliche Belehrung der Polizei: „Segeln mit einem nicht startklaren Motor ist nicht erlaubt!“ Die Polizei werde jemanden rufen, der uns helfen würde.
Ich versuche den Motor zu starten und …… siehe da, er läuft ohne Probleme. Der Polizei berichte ich, dass der Motor zur Zeit laufe und wir selbständig versuchen zur Schleuse zurück zu kommen.
Die freundlichen Polizisten stimmen zu und halten es für eine gute Idee. Allerdings werden sie uns bis zur Schleuse begleiten, um eingreifen zu können, wenn es nochmal zu einem Motorausfall kommen sollte.

Gesagt, getan …..
Anker hoch und hinter dem Boot der Polizei in Richtung Schleuse. Die Beamten nehmen, so höre ich über Funk, Kontakt mit dem „Meldpost Nijmegen“ auf und informieren die Schiffahrt über das Queren des Waal mit einem „Sportbootje mit Motorproblemen“. Die Fahrt bis zu Schleuse verläuft ohne Probleme. Das Polizeiboot bleibt vor der Schleuse bis das Tor hinter uns geschlossen ist.

Binnen der Schleuse machen wir am Wartesteiger fest und überlegen uns Plan C an diesem Tage.

Noch ein Versuch auf dem Waal? Immerhin muckt der Motor nicht mehr. Oder doch lieber die Maas runter und mal gucken was unser kleines Kraftpaket sich einfallen lässt?

Dann doch lieber weiter die Maas runter

Wir fahren den „Maas-Waal-Kanal“ zurück auf die Maas und nehmen Kurs auf die nächste Schleuse. Die „Sluis Grave“ hat eine feste Brücke die mit einer Höhe von 9,20 m in den Karten angegeben ist. Da sich der Wasserstand bekanntlich schonmal ändert fragen wir über Funk nach, wie die Höhe der Brücke jetzt genau ist. Bei 8,50 m fahren wir vorsichtig durch ….
Die Antwort war nicht sehr befriedigend. Der Schleusenwärter konnte uns die genau Durchfahrtshöhe nicht nennen und wir sollten sicherheitshalber mal den Mast legen.

Den Mast dippen? Kein Problem geht innerhalb von gut 15 Minuten.
Ein Problem haben wir allerdings: Unser kleines, persönliches Regenwölkchen ist auch schon da und so bekommen wir sowas von den Arsch nass!

Nach der Schleuse stellen wir den Mast wieder und weiter geht die Fahrt.

Also endet der Abend in De-Gouden-Ham

Die Nachte verläuft unruhig. Immer wieder ziehen starke Schauer und heftige Gewitter über uns hinweg. Aber was solls? Im Boot ist es trocken und wir werden in den Schlaf geschaukelt.

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