2016-05-29 Vlieland – Harlingen – Leeuwarden

Heute geht es weiter – wir haben lange überlegt, wohin und haben uns wegen des unbeständigen Wetters fürs Festland entschieden: Harlingen – nur ein kurzer Schlag und wir können jederzeit Binnen unserem Ziel Wangerooge näher kommen.

Die Überfahrt war wie immer ruppig. Und so waren wir froh, in Harlingen hinter der Schleuse zu sein. Unterm Strich ging es aber schnell und so wollten wir mal gucken, wie weit wir ohne Streß noch kommen. Die Fahrt über den nördlichen Teil der Staandemast-Route ist sehr zu empfehlen und landschaftlich wunderschön.

Und so kamen wir nach Leeuwarden, wo wir total überrascht waren, dass es am Wasserlauf Toiletten, Duschen und Stromanschlüsse gibt! Das wollten wir ausprobieren:

2016-05-25 Vlieland… Endlich

Im zweiten Versuch hat es geklappt… Wir sind auf Vlieland…

Vlieland im zweiten Versuch

Bereits am Vortag hatten wir versucht von Texel nach Vlieland zu fahren. Das Wetter hatte uns allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber jetzt mal von Anfang an…

Der erste Versuch

Über Tag und in der Nacht hatten wir einen recht starken Wind aus NNO mit Boen von gut 8 bft. Die Wettervorhersage für den folgenden Tag sah garnicht schlecht aus. Wind aus der falschen Richtung (NOO mit bft 3 in Boen auch mal bft4), die See um 1m. Also Leinen los und raus aus dem Hafen Richtung Vlieland. In der Waddensee vor Texel lief es auch recht gut – bis wir auf die alte Welle stießen, die zwischen Texel und Vlieland durch das Gatt in die Waddenzee lief. Es wurde von jetzt auf gleich ruppig. Kurze Welle, wir schätzen ca 3 Sekunden Abstand mit einer Höhe von gut 1,5 m. Wir bolzen uns weiter und überlegen, ob wir uns und den Hunden das antun sollen.

Entscheidungen sind jetzt gefragt. Auf der einen Seite sind wir nach kurzer Zeit im Scheurag und haben wieder eine gute Abdeckung durch Vlieland. Es sollte dann ruhiger werden, allderding müssen wir für die Anfahrt nach Vlieland weit in das Gatt zwischen Vlieland und Terschelling hinein. Bereits im letzten Jahr mußten wir feststellen, daß dieses Gatt schon bei normalen Bedingungen nicht ganz ohne ist. Wie soll es also weitergehen, wenn da auch noch so eine alte Welle stehen sollte? Bei der Anfahrt müßten wir dann auch noch quer zu den Wellen fahren. Nööö. Das wäre einfach Zuviel für uns. Die BINOM hätte vermutlich keine Probleme damit, aber die Besetzung in einen Knobelbecher stecken und ordentlich durchschütteln? Nööö. Wir beschließen den Versuch abzubrechen und kehren um. Am nächsten Tag wollen wir erneut den Versuch von Texel nach Vlieland starten.

Bestätigung unserer Entscheidung

Wir hatten bereits das Pärchen vom Nachbar-Segler kennengelernt.

Unsere Stegnachbarn auf TexelWie sich das unter Seglern gehört, haben wir selbstverständlich gegenseitig auf die Boote aufgepasst, wenn die anderen gerade nicht an Bord waren.

Als wir wieder festgemacht hatten – nach dem ersten Versuch – kamen wir recht schnell ins Gespräch. Die Beiden kennen die Waddenzee wie die eigene Westentasche. Wir berichten von dem Versuchs-Abbruch. Dass einen solche Welle in der Waddenzee steht hätten sie sich nicht vorstellen können. Das wäre recht ungewöhnlich und sie hätten uns selbstverständlich gewarnt. Nach einem netten Gepräch und vielen Tipps ging es Abends ins Bett und wir wettern gemeinsam mit unseren Nachbarn ab.

Wetter und Welle passen. Der zweite Versuch nach Vlieland zu kommen

Laut der Vorhersage und unseren Nachbarn soll das Wetter an diesem Tag mitspielen. Also: Leinen los und raus aus dem sicheren Hafen. Vlieland wir kommen!

Siehe da: die alte, hohe Welle von Vortag ist verschwunden und wir machen eine wunderbare Überfahrt nach Vlieland.

(Vlie-) Land in Sicht !!!

(Vlie)-Land in Sicht

 

2016-05-23 Texel erkunden – mit dem Rad (es blieb beim Versuch)

Einen wunderschönen guten Morgen!
Nach dem gestrigen Ausflug schmerzen mir alle Knochen (Blasen an den Füßen und Knöchel links).

Das Wetter sieht für heute gar nicht so schlecht aus. Sonne, für die Hunde erträgliche Temperaturen. Wir beschließen erneut an die Nord-Seite von Texel zu gelangen. Aber wie? Laufen kommt nicht in Frage. Nehmen die Busse auf Texel Hunde mit und wie funktioniert das System mit Anrufen, Bestellen und dann Fahren überhaupt?

Nicht weit entfernt, sozusagen im Hafen ist ein Fahrradverleih. Wir haben am Vortag einige Radler gesehen, die einen kleinen Anhänger mit einem Hund darin hinter sich herzogen. Also nix wie hin zum Verleiher und Räder samt Anhänger mieten. Vor dem geistigen Auge sahen wir uns schon mit dem Hunden über Texel radeln. Ohren und Nasen im Wind und Entspannung für alle.

Was Finja nicht mag, macht sie kaputt

Also in aller Frühe los zum Fahrradverleih. Die Räder mit den Hundeanhängern standen ’natürlich‘ in der letzten Ecke. Der Verleiher hat den ganzen Stand umräumen müssen um uns die entsprechenden Räder herauszuholen. Unsere Hunde (speziell Finja) waren über die Dauer der Aktion nicht sonderlich begeistert.

Aha. Die Fahrräder können übergeben werden. Kurz die Gebühr bezahlt – gute 35 Euronen für 2 Räder inkl. Anhänger pro Tag – und ab mit den Hunden auf die Ladefäche.

Na Gut … die Situation ist für beide neu. Also schieben wir die Räder mit den Hunden auf der Ladefläche erstmal durch den Hafen.

Das schein ja gut zu klappen. Wir stellen fest, dass Taylor gerne vorne fahren möchte, damit sie alles im Blick hat. Finja ist derweilen mit der zweiten Position zufrieden.
Also wagen wir es. Auf geht’s, in den Sattel, der Tag kann kommen.

Der erste Kilometer war kein Problem

Beide, Finja und Taylor, haben sich super mit ihren Anhängern zurechtgefunden. Vor dem geistigen Auge sahen wir uns schon an der Nord-Seite von Texel ganz entspannt die Insel erkunden.

Wir haben an dieser Stelle die Rechung ohne Finja gemacht.

Ich fuhr vor und hatte Taylor im Anhänger. Bis plötzlich nach so ca. 1 km Fahrt ein Schrei von hinten kam. ANHALTEN! STOP! DIE FRISSST DEN ANHÄNGER!

Finja konnte sich mit der Situation offensichtlich nicht ganz anfreunden. So hat sie dann mal angefangen während der Fahrt den Anhänger zu zerlegen – getreu meinem Lebensmotto: „Was ich nicht verstehe, mache ich kaputt.“

Nun ja. Finja wollte partu nicht mehr in den Anhänger zurück. Also zu Fuß zurück zum Verleiher. Wie sollen wir die Nummer jetzt erklären. Immerhin hat es keine 30 Minuten gedauert aus einem funktionierenden Anhänger einen Schrotthaufen zu machen.

Der Vermieter ist gnädig mit uns. Nach einem kurzen Telefonat, dass er mit seinem Chef führte, ist der Schaden mit gut 50 Euro zu bemessen. Da wir die Räder ja nur gute 30 Minuten in Gebrauch hatten, kamen wir mit einer kleinen Nachzahlung ins Geschäft.

An dieser Stelle nochmals Dank für die unkomplizierte Abwicklung.

Es blieb an diesem Tag nur noch der kleine Strand in der Nähe für unsere Hunde.

Idee: Hundevermietung (nicht erstnehmen!!!!)

Uns kam beim betrachten des abgelaufenen Tages die Idee unsere Hunde an Versicherungen zu vermieten. Die könnten denen dann mal zeigen, wie wenig abwegig die Schilderungen ihrer Versicherungsnehmer sind, wie ein Hund den angezeigten Schaden angerichtet haben soll.

Einen klassische „Win-Win-Situation“ und für uns vermutlich sehr einträglich.

 

2016-05-22 Texel erkunden – zu Fuß

Wir wollen Nordsee und Sandstrand

Der Sandstrand am Yachthafen ist doch sehr übersichtlich. Wir wollen Sandstrand, Wellen und Nordsee. So beschließen wir am Morgen mit den Hunden auf die Nordseite der Insel zu laufen.

Die Entscheindung den Weg zu Fuß zu gehen – immerhin ist eine Strecke gute 15 km lang – fällt uns nicht leicht. Die Strecke an sich lässt sich ja gut bewältigen und 30 km an einem Tag sind auch nicht das Problem. Allerdings macht mir mein linker Knöchel noch leichte Probleme. Kurz vor der Abfahrt in Ascloa bin ich in ein Loch im Boden getreten und habe mir mind. ein Band am Sprunggelenk abgerissen. (Einschätzung als Rettungsdienstler). Mit der passenden Schmerztherapie sollte das wohl machbar sein.

Also los. Kurs Nord diesmal zu Fuß.

Ein schöner Spaziergang. Wir sind durch eine richtig volle Fußgängerzone gelaufen. Die Hunde haben das richtig toll gemacht. Zwischendurch immer wieder eine Pause. Es gab Wasser für Finja und Taylor und einen kleinen Imbiss für uns.

Auf der Nordseite angekommmen fing der Spass für die Hunde erst richtig an. (Hunde-) Leinen los und ab in die Wellen.

Nach gut 3-4 km am Strand ging es dann an den Rückweg mit zwei glücklichen Hunden.

Der Weg wurde für alle richtig lang. Bei mit machte sich langsam aber schmerzhaft der Knöchel bemerkbar. Die Geschwindigkeit wurde von Kilometer zu Kilometer langsamer. Schmerzen unter den Füßen kam hinzu.

Endlich am Boot angekommen!

Blasen unter den Fuessen

Jetzt wurde auch klar, wo die Schmerzen unter den Füßen herkamen. Die andere Seite sah übrigens auch nicht besser aus.

 

2016-05-20 Glücklich

Wir haben alles, was wir brauchen: Insel, Salz überall und Finja ist nass! Warum? Wir haben die erste Insel erreicht: Texel, und hier bleiben wir mindestens bis Sonntag… Jetzt ist richtig URLAUB

Aber von Beginn an: heute morgen um 6:30 hat es in Den Oever geregnet – also: weiterschlafen. Die Gezeiten sind so bescheiden, dass es egal scheint, wann wir gegen den Strom fahren ohne nachts um 3:00 oder erst nachmittags gegen 15:00 Niedrigwasser zu haben.

Gegen 9:00 fing das Hafenkino an: die Segelyacht vor uns mit Skipper einer Segelschule und einigen „Törnern“ bereitete sich aufs Ablegen vor – wir hatten Spaß!

Gegen 11:00 sind auch wir dann gestartet: die Wartezeit vor der Schleuse war kurz, diesmal waren wir auf das Salz-/Süßwasser vorbereitet und es war entspanntes Schleusen. Auch die Zeit, die wir an der Brücke brauchten war nicht mal ein Wartekreis! Also: NORDSEE, wir kommen!

Aber das war dieses Mal ein ganz schöner Kampf: Wind gegen (ordentlich) Welle, und wieder angenehmer als auf diesem dreckeligen Ententeich!

Am frühen Nachmittag sind wir auf Texel angekommen und die Hunde kamen zu ihrem Recht: wir waren kurz laufen, während Jörg die BINOM aufklarte… Finja kannte den Weg noch sehr gut!

Dann ging es gemeinsam ins Dorf: Mittagessen… Kibbeling, endlich wieder.

So… jetzt ist mindestens bis Sonntag Sendepause – ist ja Urlaub!

2016-05-19 Mal gucken, wie weit wir heute kommen

7:50 der Hundewecker geht, 7:51 warum haben wir ein Segelboot und es ist wieder einmal kein Wind da!?!

Na gut, erst einmal unter Motor rausfahren, gucken, was „der dreckelige Teich“ (Zitat Jörg) diesmal zu bieten hat!

Schön wäre es, bis Enkhuizen zu kommen…

Aber was ist das!?! Kaum Wellen, Wind in Maßen und aus der richtigen Richtung!!! Also los!!!! SEGELN, jetzt!!!!

Und zu meiner großen Freude ändert Jörg seinen Segelplan schnell zugunsten meines Lieblings-Bunten-Segels ab 😄😄😄

ES ist strahlend blauer Himmel, wir fahren im Durchschnitt etwa 9km/h und so wird der Plan geändert – auch weil der Kurs sogar besser passt: 310 Grad bedeutet: Den Oever!!!!!!

Aber es wäre ja viel zu einfach, wenn es dabei geblieben wäre… Nördlich von uns zieht eine schwarze Front durch, die uns echt Angst und Bange macht.

Von der Front bekommen wir zum Glück nichts mit – aber wir spüren kurze Zeit später die Folgen: dieser verdammte Ententeich namens Ijsselmeer hat diese böse kurze dreckelige Welle wieder ausgepackt, die uns letztes Jahr das Leben schön schwer gemacht hat, um sie pünktlich zur Einfahrt Den Oever wieder verschwinden zu lassen!!!!! Danke!

Wir sind auf jeden Fall super froh, es heute bis hier geschafft zu haben! Da hätten wir heute morgen nicht drauf zu hoffen gewagt – und das beste: an der Ijsselmeerbrücke Groß und Genua hoch, zwischendurch auf das Bunte Segel gewechselt, um unter Groß und Genakker bis zu den Anfahrtstonnen Den Oever zu segeln.

Was für ein toller Tag!

2016-05-18 Wir haben wieder ein Segelboot

Wir sind in Kampen angekommen – und auch heute der Tag war tiefenentspannt: nicht einmal die Regenhose benötigt, ich habe nicht einmal nasse Füße bekommen – was sonst spätestens bei der ersten Welle der Fall war – was möchte das Urlauberherz mehr!

An dieser Stelle werde ich – sobald es WLAN gibt – ein Bild über die korrekte Nutzung der Mittelklampe einstellen 😂

Und ihr glaubt es nicht – trotz der Fahrt von km 904 bis 998 auf der Ijssel hatten wir noch die Energie, den Mast zu stellen – wir wollten unbedingt ein Segelboot haben!

Damit hätten wir aber besser eine Stunde gewartet: der einzige 3 Minuten-Schauer kam natürlich, als alle Sicherungen des Mastes gelöst waren und wir NICHT im Trockenen abwettern konnten!

Trotzdem waren wir total glücklich, als wir wieder trocken waren!

 

2016-05-17 Motorbratzenhausen

Nach einem wirklich entspannten Reisetag – trotz der Fahrt auf dem Waal mit ordentlich Strom gegenan – haben wir uns für einen Liegeplatz mit Tankmöglichkeit entschieden – Dorado Beach, ungefähr km 994 auf der Ijssel.

Ich sag es euch – Motorbratzenhausen! Es gibt DREI Segler im Hafen, zwei davon Gastlieger, einer sind wir!!!! Dafür Motorboote in allen Kategorien…

Die Umgebung ist total auf Campingplatz ausgelegt und nicht schön – wahrscheinlich weil es noch vor der Saison ist. Das „Sanitärboot“ – ja, ihr habt richtig gelesen, aber eigentlich ist es nur ein schwimmender Container – liegt gleich am Steg, man müsste den Stegbereich nicht einmal verlassen – es sei denn: man hat zwei Hunde dabei!

Also beschränken wir uns auf die ausführliche Abendrunde, morgens sind unsere beiden zum Glück zu Langschläfern mutiert.

2016-05-16 Urlaubsbeginn oder „wie konnten wir bisher ohne Mittelklampe schleusen!?!“

ja, wir sind endlich wech – Richtung Nordsee!

Aber von Beginn an…

letzten Donnerstag war quasi schon erster Urlaubstag, und der begann mit putzen!!!!

Auf dem Weg vom Auto an Bord ist eine Rotweinflasche kaputt gegangen, was wir zuerst nicht gemerkt haben, sondern erst, als der Inhalt bereits auf Jörgs Matratze verteilt war 👿

Alles abziehen, provisorisch mit kaltem Wasser auswaschen… Ich war bedient! So haben wir beschlossen, abends doch nach Leverkusen zu fahren und dort das Bettzeug komplett ordentlich zu waschen.

Sonntagabend ging es dann für den Urlaub zur BINOM, den Mast hatten wir Donnerstag noch gelegt, so wären wir im Prinzip reisefertig.

Montagmorgen waren wir tatsächlich um 8:15 – nur 15 Minuten später als geplant, unterwegs UND: es regnete nicht!!!!

Unser Tagesziel hieß wie in den letzten Jahren: HEUMEN.

Kurz vor dem Urlaub haben wir uns Mittelklampen gegönnt – total praktisch zum Aufsetzen auf die Vorsegelschienen – ein Segen!!!! Wie konnten wir eigentlich bisher Schleusen!?! Diese Dinger sind sooooo praktisch! In der Schleuse Belfeld hatten wir noch Muffen, ob es wirklich so einfach ist, wie alle sagen: ist es! So tiefenentspannt haben wir noch nie geschleust.

Mittelklampe

Okay… Diesmal in der Funktion missbraucht

Und es blieb den Tag über fast trocken, und die Temperatur war echt erträglich. Wir kamen am frühen Abend nach 81 km trocken und fast warm nach Heumen – aber was ist das!?! UNSER Anlegeplatz ist belegt!!!! Was wir nicht wussten: nur kurzfristig. So kamen wir diesmal mit der Backbordseite am Steg zum Liegen.

Die Hunde waren so ruhig und im Bootsmodus – wir wollten und konnten es kaum glauben!